DEUTSCHE MODE DESIGNER

GLAMOURÖSE BRAUT COUTURE

Bridal Couture, Standesamt-Dresses und diverse Accessoires rund um das Thema Hochzeit

Bridal Couture, Standesamt-Dresses und diverse Accessoires rund um das Thema Hochzeit – das Berliner Designerduo Alexandra Fischer-Roehler und Johanna Kühl eröffnete im März mit seinem Label Kaviar Gauche, nach Flagship stores in Berlin und München, seinen dritten Bridal Concept Store in Düsseldorf.

Auf einer Fläche von 130 Quadratmetern bietet der neu eröffnete Concept Store neben der Kaviar Gauche Bridal Couture diverse Accessoires, die den vollständigen Hochzeits-Look abrunden. Die Bride-to-be findet vom passenden Head-Piece bis hin zu den perfekten Schuhen alles, was sie für ihren wichtigsten Tag braucht. Verkauft wird unter anderem das New Yorker It-Label Jennifer Behr, die Love-Selection von Iphoria und eleganter Schmuck von Sabrina Dehoff. Hinzukommen die wunderbar duftenden Kerzen von Maison Mallon. Eine Auswahl an Kleidern für Brautjungfern und Standesamt-Dresses rundet das Angebot des Concept Stores ab. Aber nicht nur zukünftige Bräute und ihre weibliche Hochzeitsgesellschaft dürften in dem neuen Flagship-Store des Berliner Designerduos fündig werden. Kaviar Gauche bietet ebenfalls eine Selektion an femininen Summerdresses, Accessoires und Schmuck für exklusive Gelegenheiten in der warmen Jahreszeit an.

 

Glamouröses Designkonzept

Der Düsseldorfer Store entspricht dem Designkonzept der Kaviar Gauche Stores Berlin und München: champagnerfarbene Wände, warme rauchfarbene Spiegel in Kombination mit Messingelementen, das Spiel mit organischen Formen und Reflektionen und floralen Elementen sowie salon privée artige großzügige Umkleidekabinen dominieren die bis zu 5 Meter hohen Räumlichkeiten. Das Highlight aller Kaviar Gauche Stores: die Baumskulptur aus poliertem Edelstahl, entworfen in Kooperation mit dem Architekten Amir Abadi, schmückt auch den Store auf der Königsallee und hält die feinen Bridal Couture Kreationen für die Kundinnen bereit.

Die Gelsenkirchener Off-Designerin Sara Urbais (26) machte bereits mit abgefahrenen Melting Tights (Latex Strumpfhosen) Furore. Innerhalb weniger Stunden hatte sie vor zwei Jahren über 1000 Klicks auf ihrem gerade eröffneten Onlineshop und schnell kamen die ersten Bestellungen rein. Schon nach kurzer Zeit musste sie ihr Material vom Großhändler beziehen, die Produktion vergrößern und optimieren. Sie eroberte zusammen mit ihrer Schwester von ihrem Atelier in Gelsenkirchen aus, die internationalen Fashionmetropolen. Die alte Apotheke wurde das Tor zur Welt und sie verschickten ihre Produkte  innerhalb Deutschlands, in die USA und nach Asien. Fashion Labels und Blogger wurden auf sie aufmerksam und die jungen Designerinnen wurden so schnell erfolgreich, dass sie gar nicht verstanden was da eigentlich passierte.

Die Pure Lebenslust hat dieses vielversprechende Label URB Clothing vor einem Jahr zum ersten Mal besucht und wollte nun wissen: Was gibt es Neues?? „Wir sind auf jeden Fall nach wie vor sehr außergewöhnlich und es hat sich viel getan.“ Im Interview erzählen Sara und Prokurist Daniel ihre packende Geschichte über Erfahrungen und Grenzbereiche ihrer Startup-Phase.

VON DER GRÜNDUNG DES LABELS BIS JETZT, IST EINIGE ZEIT VERGANGEN. KÖNNT IHR INZWISCHEN ETWAS DURCHATMEN?
Daniel:
Von durchatmen kann man wirklich nicht sprechen. Normalerweise, wenn etwas passiert, denkt man sich „Wow“. Aber bei uns ist dieses „Wow“ chronisch geworden, und macht nur noch „Wooooooooooow“ (lacht). Die Melting Tights mussten wir irgendwann ersetzten, weil man nur mit einem Produkt nicht die ganze Firma über Wasser halten kann. Wir brauchten also Kapital ... und dann plötzlich entstand ein Bruch und zwar ist Saras Schwester ausgestiegen.

SOVIEL ZU DER ROMANTISCHEN GESCHICHTE ÜBER SCHWESTERN ...
Daniel:
... Ja, die gibt es gerade nicht mehr. Wir hatten einen Investor, der uns sponsern wollte, jedoch hat auch innerhalb der Familie jemand angeboten zu investieren. So haben wir dem interessierten Sponsor abgesagt und kurze Zeit später hat sich der familieninterne Investor auch verabschiedet. Das war zwei Wochen nach Gründung der GmbH. Da standen wir erst mal da. Mit einer Wohnung, die wir nicht mehr bezahlen konnten, mit einem Auto was wir nicht mehr hatten und einer Firma, die 2 von 3 verlassen hatten. 

WIE HABT IHR EUCH AUS DEM LOCH DANN WIEDER HERAUSGEGRABEN?
Sara:
Nach der Totalblockade ging es irgendwie weiter. Ich habe dann auch verstanden, dass wir ja clever sind. Wir haben angefangen, dieses Potential anzuwenden (lacht). In der Zeit habe ich auch ein bisschen gejobt, einfach um Kohle reinzuholen. Dort habe ich jemanden getroffen, der entscheidend zu unserer Weiterentwicklung beigetragen hat. Ich habe das erst gar nicht verstanden, dass da wirklich wieder jemand war, der uns helfen wollte. Diesem Menschen wurde irgendwann in seinem Leben auch mal geholfen und er hatte die Mentalität: Wenn du mal jemandem im Leben triffst, den du unterstützen kannst, dann musst du das tun und weiter geben.

DA KOMMT DANN DIE ROMANTIK WIEDER INS SPIEL.
Daniel:
Wenn ich jetzt auf dieses Jahr mit seinen Höhen und Tiefen zurückblicke, kann ich sagen, dass wir sehr gut da stehen und mit einem neuen Investoren wieder gut aufgestellt sind.
Sara: Das muss ich jetzt mal im Detail erzählen: Wir haben den Internetshop wieder eröffnet und drei Tage später haben wir eine Anfrage von Karl Lagerfeld bekommen, der unsere Sachen zum shooten haben wollte. Plötzlich bekamen wir wieder Aufmerksamkeit und zwar auf höchstem Niveau.

WOW, TOLL!! WANN HAST DU ANGEFANGEN WIEDER NEUE PRODUKT- IDEEN ZU ENTWICKELN?
Sara:
Das brauchte einfach Zeit. Dann habe ich angefangen mich mit einfachen Grafiken auseinander zu setzten. So waren die ersten Shirts im Shop auch einfache Druckmotive. Dann rief mich irgendwann jemand von der Streetwear@Gallery Messe in Düsseldorf an: „Ey Sara, hast du Bock? Wir wollen dich auf der Messe haben. “Und ich nur so: „Äh-nein! Aber das kann ich bis dahin machen. Wann ist die Messe?“ „Nächste Woche!“ Wir hatten die neue Kollektion zum Glück parallel angefangen. Wir mussten ja auch den ganzen Stand voll haben, das ist ja sonst total peinlich (lacht). Am Dienstag haben wir Stoffe gekauft und am Freitag ging die Messe los. Wir haben es (mit einigen Nachtschichten) geschafft und es war super.

UND DIE NEUE KOLLEKTION IST JETZT AUCH WIEDER IM SHOP?
Daniel:
Ja, und der ist jetzt ganz frisch online. Also alles ist ganz neu, auch mit einem neuen Logo. Alles ist ein bisschen erwachsener geworden, so nach dem Motto: Wenn ein Kind weiß, was seine Talente sind, dann gibt es Gas.

WO KOMMEN DENN DIE IDEEN FÜR DIE NEUE KOLLEKTION HER? WAS IST DAS THEMA?
Sara:
Unsere neue Kollektion umfasst ca. 20 Teile und ist sehr gemischt. Vom Overall bis Badeanzug. Dieses Shirt hier, mit den beiden Cutouts hinten, haben Samir und ich zusammen entworfen. Sie sind symbolische Platzhalter für Flügel. Es ist sehr futuristisch angehaucht. Wir haben uns einen Menschen der Zukunft vorgestellt. Ich stehe auch total auf Schnürsenkel, das ist gerade echt mein Favorite. Und Ketten. Ausgefranste Säume finde ich auch total geil und habe viel damit gearbeitet. Dieser „Wasted Look“ kommt momentan ganz stark wieder, genauso wie bauchfreie Unterhemden-Tops.

FÜR WAS FÜR EINE ZIELGRUPPE DESIGNED IHR EURE SACHEN?
Sara:
Unsere Sachen sollen nur richtig coole Leute tragen. (lacht). Unangepasste Revoluzzer eben. In erster Linie schneidere ich die Klamotten so, dass ich sie selber gerne anziehe. Ich will „Lieblingsstücke“ machen, die man jeden Tag anziehen will. Und dann warte ich wer darauf abfährt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Asiaten und Amerikaner sehr affin dafür sind. Das war bei den Strumpfhosen ja auch schon so. Sie sind sehr experimentierfreudig. Aber auch hier in Deutschland gibt es immer mehr Leute die sich danach sehnen, sich individueller zu kleiden.

IST EIN EIGENER SHOP REALISTISCHER GEWORDEN?
Daniel:
Natürlich wäre es schön, mal einen eigenen Verkaufsstore zu haben. Aber es werden auch genug Boutiquen unsere Klamotten haben, wir haben ja auch schon an 22 Verkaufsstellen verkauft. Und wenn dann wäre unser Shop nicht in Gelsenkirchen, sondern vielleicht in Tokio, LA. oder Singapur.

DANKE EUCH FÜR DAS INTERVIEW. WIR HABEN EUCH WEITERHIN AUF DEM SCHIRM.

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