HELDEN DES ALLTAGS

GLÜCKLICH MACHER EHRENAMT

Sie betreuen ehrenamtlich Senioren, trainieren eine Jugendmannschaft im Fußballverein, organisieren Spielnachmittage im Asylbewerberheim, schieben Dienste bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in einem Initiativbad, befördern als Fahrer Lebensmittel für die örtliche Tafel, bauen Brunnen und Schulen in armen Ländern oder erledigen Einkäufe für einsame Rentner next door. Tausende Ehrenamtliche machen täglich nicht nur andere, sondern auch sich selbst glücklich und arbeiten – ganz nebenbei – am Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

DIE WELT VERBESSERN

Wem es gelingt, Sinn und Zweck im Leben zu entdecken, ist ein wahrer Glückspilz. Sinn ergibt sich daraus, sich produktiv und nachfrageorientiert  zu beschäftigen, Liebe zu seinen Mitmenschen zu empfinden und kreativ Dinge zu gestalten.

DIE GUTE NACHRICHT
Jeder einzelne kann selbst und sofort sein Glück vergrößern. Wer sich für ein Ehrenamt entscheidet, unentgeltlich und aus Überzeugung, und mit anderen für eine gute Sache eintritt, findet sich auf der Glücksskala weit oben.

23 Millionen Freiwillige, 40 Prozent Frauen und 44 Prozent  Männer, tragen eine Arbeitsleistung von 76 Milliarden Euro (Stundenlohn von 15 Euro) pro Jahr in Deutschland.

SOLIDARITÄT UND KAMERADSCHAFTSGEFÜHL SIND ENTSCHEIDEND FÜR UNSERE LEBENSFREUDE

Glaubt man den Erkenntnissen der Positiven Psychologie, kann die Ausübung eines Ehrenamtes erheblich zu unserem persönlichen und sogar gesellschaftlichen Glück beitragen. Als überzeugte Optimisten gehen Glücksforscher von unermesslichen positiven Kräften in uns Menschen aus, die es zu stärken gilt. Nicht das, was uns krank und unglücklich macht, sondern das, was uns gesund und glücklich macht, wollen sie wissen. Und haben gute Nachrichten! Solidarität und Kameradschaftsgefühl sind entscheidend für unsere Lebensfreude. Wer freiwillig Gutes tut, tut sich und anderen gut, erzeugt sogar einen Synergieeffekt in Sachen Glück.

MEHR DARÜBER ZU WISSEN, WAS MENSCHEN GESUND, GLÜCKLICH UND ERFOLGREICH MACHT, BEDEUTET AUCH MEHR CHANCEN, BEWUSST GLÜCKLICH ZU LEBEN.

Seit Volkswirte herausfanden, dass das Verhältnis zwischen der Einkommenshöhe und dem gemessenen Glücksniveau nicht automatisch steigt – oder schlicht gesagt, dass Geld nicht glücklich macht –, begann die Suche nach weiteren Indikatoren für subjektive Lebenszufriedenheit. Weltweit untersuchen zahlreiche Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen, Hirnforscher und Psychologen Themen, die von den biochemischen Grundlagen der Freude bis zum Wohlergehen ganzer Nationen reichen. Ihr Credo lautet: Mehr darüber zu wissen, was Menschen gesund, glücklich und erfolgreich macht, bedeutet auch mehr Chancen, bewusst glücklich zu leben. Die Empfehlungen der Glücksforscher stoßen auf großes Interesse, was auch eine Flut der Glücks-Literatur beweist. Doch ihre Erkenntnisse zielen nicht nur auf individuelles Glück, sondern auch darauf, Schlussfolgerungen für das Glück von Gruppen, natürlichen Lebensgemeinschaften und Ländern ziehen zu können.

EINE EHRENAMTLICHE TÄTIGKEIT ERFÜLLT GLEICH MEHRERE ERWIESENE WOHLFÜHLKRITERIEN.

Die gute Nachricht also: Jeder einzelne kann selbst und sofort sein Glück vergrößern. Wer sich für ein Ehrenamt entscheidet, unentgeltlich und aus Überzeugung, und mit anderen für eine gute Sache eintritt, findet sich auf der Glücksskala weit oben. Eine ehrenamtliche Tätigkeit erfüllt sogar mehrere erwiesene Wohlfühlkriterien.

Unseren sozialen Beziehungen räumen die meisten Forscher höchstes Glückspotenzial ein. Im Fußballverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr in oder einer Spielgruppe im Asylbewerberheim finden sich Gleichgesinnte. Regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktionen bieten Austausch, gesellige Runden und solidarisches Handeln auf ein gemeinsames Ziel hin. Die glücklichsten Menschen empfinden Vertrauen gegenüber ihren Mitmenschen und den Institutionen ihres Landes. Sie schätzen zudem die Freiheit, ihr Leben gestalten zu können: Das Engagement in demokratischen Systemen wie Parteien, Vereinen und Initiativen bietet Chancen, sich einzubringen, Vertrauen zu stabilisieren und sich mit der Gemeinschaft zu identifizieren.

Wem es gelingt, Sinn und Zweck im Leben zu entdecken, ist ein wahrer Glückspilz. Sinn ergibt sich daraus, sich produktiv und nachfrageorientiert zu beschäftigen, Liebe zu seinen Mitmenschen zu empfinden und kreativ Dinge zu gestalten. Wer ehrenamtlich beispielsweise in einem Tanz- und Theaterprojekt für benachteiligte Kinder mitarbeitet, erfährt vielfaches  Glück – nicht zuletzt durch die Freude der anderen. Glückliche Menschen befinden sich oft in einem Zustand, den man Flow nennt. Versunken in eine Aufgabe, fühlt man sich herausgefordert, aber nicht überfordert. Wer sich ehrenamtlich engagiert, findet in den Organisationen Herausforderungen, die den eigenen Fähigkeiten entsprechen. Das Zeitbudget kann jeder Freiwillige selbst bestimmen.

EHRENAMT IST WERTVOLL: 23 MILLIONEN BÜRGERINNEN UND BÜRGER TRAGEN EINE ARBEITSLEISTUNG VON 76 MILLIARDEN EURO.

Beim Ehrenamt lässt sich ein wichtiges Element seelischen Wohlbefindens, die viel besagte Wertschätzung, sogar mit Zahlen belegen. Selbst die Bundesregierung legt seit Jahren in jeder Legislaturperiode einen wissenschaftlichen Bericht zur Entwicklung des Ehrenamtes vor.

DAS GLÜCK LIEGT IN DER BEWÄLTIGUNG VON SCHWIERIGKEITEN

3400 Freiwilligenagenturen in Deutschland, allein 130 davon in NRW - übrigens fast immer ehrenamtlich organisiert -, warten nur darauf, den Anstürmen neuer Glückssucher zu begegnen und zwischen interessierten Helfern und Hilfesuchenden zu vermitteln.

Kein ehrenamtlich Engagierter läuft – dauernd – vor Glück grinsend durch die Welt. Ganz im Gegenteil. Ehrenamtliches Engagement bringt häufig auch Schwierigkeiten mit sich. Die  zähen Querelen beispielsweise im Jugendbereich des örtlichen Fußballvereins, mangelnde Unterstützung seitens der Gemeinden und Städte oder Unzuverlässigkeit bei den zu Betreuenden …Jeder der freiwillig Aktiven kennt eine Reihe von Beispielen, die Frustpotenzial bedeuten. Doch wie im richtigen Leben sind es gerade die überwundenen Schwierigkeiten, die uns unser Leben als glücklich einschätzen lassen. Dabei geht es um die Kunst, den Blick auf die Dinge zu lenken, die funktionieren.

Glück meint hier also nicht kurzfristige Stimmungen von Fröhlichkeit und Hochgefühl. Solche Gefühle nennt man Euphorie: die Anwesenheit von Vergnügen und die Abwesenheit von Schmerz. Glück umfasst hier vielmehr das gesamte Spektrum menschlicher Bedürfnisse, Wünsche, Interessen, Vorlieben und Ansprüche und das harmonische Ganze daraus. Anders als das Vergnügen tritt Glück weder episodisch auf noch ist es momentanen Stimmungen unterworfen. Auch der glücklichste Mensch kennt Schmerz, auch der Unglücklichste Vergnügen. Bereits die Philosophen in der Antike kannten diese Unterscheidung zwischen Streben nach Genuss (Hedonismus) und den positiven Gefühlen, die aus einem erfüllten Leben resultieren (Eudämonismus) Wie damals unterscheiden auch die modernen Wissenschaftler zwischen „sich glücklich fühlen“ und „glücklich sein“. Nachhaltiges Glück basiert auf  Freiheit, Lebensqualität, Vertrauen und Beziehungen. Schwierigkeiten im Leben stehen deshalb hohen Glücksniveaus nicht im Wege. Es sind vielmehr die überwundenen Hürden, die unser Leben glücklich machen. Wer sich ehrenamtlich engagiert, braucht Resilienz. Psychische Widerstandskraft, die uns schwierige Situationen aushalten lässt, und uns die Kraft gibt durchzuhalten. Gelingen uns komplizierte Aufgaben, erhöht sich unser Wohlbefinden umso mehr.

ANSPRECHPARTNER



Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. wurde 1999 von lokalen Freiwilligenagenturen gegründet. Inzwischen sind 176 Freiwilligenagenturen Mitglied. In Landesarbeitsgemeinschaften (lagfas) sind die Freiwilligenagenturen in ihren jeweiligen Bundesländern organisiert.

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